Wikiquote dewikiquote https://de.wikiquote.org/wiki/Hauptseite MediaWiki 1.39.0-wmf.22 first-letter Medium Spezial Diskussion Benutzer Benutzer Diskussion Wikiquote Wikiquote Diskussion Datei Datei Diskussion MediaWiki MediaWiki Diskussion Vorlage Vorlage Diskussion Hilfe Hilfe Diskussion Kategorie Kategorie Diskussion Portal Portal Diskussion TimedText TimedText talk Modul Modul Diskussion Gadget Gadget Diskussion Gadget-Definition Gadget-Definition Diskussion Diskussion:Karl Kraus 1 3383 518965 513932 2022-07-31T17:18:18Z WinfriedSchneider 10359 Neuer Abschnitt /* „Was trifft, trifft zu“ – zutreffend? */ wikitext text/x-wiki Hallo 217.188.224.124! Danke für die vielen Zitate! Das Eintragen grosser Mengen von Zitaten hat aber auch seine Tücken: Wer wird sich jemals darum kümmern, sie richtig in die Datenbank zu integrieren? Es wird ein grosser Aufwand sein, jedes Zitat durchzugehen, mit passenden Links zu versehen und bei den betreffenden Themen ebenfalls einzutragen. Es wäre viel besser, Zitate einzeln oder in verdaubaren Happen einzutragen und von Anfang an richtig zu verlinken. --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 09:24, 12. Jan 2005 (UTC) ----- "Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott." Kommentar dazu: "AFAIK war das Lichtenberg" beigetragen von 149.225.54.163 Ich halte das durchaus für möglich, sollte nach Möglichkeit geprüft werden. Aber Solche Kommentare gehören immer auf die Diskussionsseite und nicht in den Artikel. --[[Benutzer:Timt|Timt]] 09:55, 20. Dez 2004 (UTC) :* Das hat sich übrigens erledigt: Lichtenberg hat etwas ähnliches gesagt; das Zitat ist seit gestern bei ihm erfasst. --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 10:41, 20. Dez 2004 (UTC) Aus: Süddeutsche Zeitung, Nr. 118 / Seite 19(18), "Cliquen-Wirtschaft" von Hans Leyendecker: "Ich weiss, wo der Geist krepiert und wo sein Aas, die Phrase, den Hyänen am besten mundet." --[[Benutzer:Micha|Micha]] 09:56, 27. Mai 2005 (UTC) == Abkürzungen == Ich habe vor, auch noch die anderen Zitate zu verifizieren, aber lass mich solange mit den Abkürzungen arbeiten. Sonst ist es zu mühsam. --[[Benutzer:Wilhans|Wilhans]] [[Benutzer_Diskussion:Wilhans|Komm herein!]] 21:43, 23. Apr 2005 (UTC) :Andersrum ist es für den Lesenden mühsam. Wenn dir die Abkürzungen helfen, steht dir selbstverständlich niemand im Weg, aber ein Artikel sollte nie unfertig aussehen. --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 21:49, 23. Apr 2005 (UTC) ::Wenn ich fertig bin, gehe ich mit dem emacs drüber. Oder wie kann ich im WikiEditor suchen und ersetzen? --[[Benutzer:Wilhans|Wilhans]] [[Benutzer_Diskussion:Wilhans|Komm herein!]] 23:36, 23. Apr 2005 (UTC) :::Leider gar nicht; der ist nicht so komfortabel. --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 08:51, 24. Apr 2005 (UTC) == Verifikation == === Grundlage === Die Verifikation erfolgte an Hand von Karl Kraus<br /> Aphorismen und Gedichte<br /> Auswahl 1903-1933<br /> Herausgegeben von Dietrich Simon<br /> Lizenzausgabe des Verlages Volk und Welt Berlin 1974<br /> mit Genemigung des Kösel-Verlages München<br /> Diese Ausgabe enthält 1323 der 2159 Aphorismen von Karl Kraus. Als nicht verifizierbar bezeichne ich die Aphorismen, die ich in dieser Ausgabe nicht gefunden habe. Ich habe sie noch etwas nach ihrer zu vermutenden Herkunft sortiert Einige der Zitate konnte ich in der Suhrkampausgabe Sprüche und Widersprüche, Stuttgart 1986 finden. Ich habe sie mit den dortigen Seitenzahlen versehen, um sie ggfs. wiederzufinden wenn über eine einheitliche Zitation entschieden ist... --[[Benutzer:82.100.247.103|82.100.247.103]] 08:54, 7. Nov. 2006 (CET) === Verifiziert === * "Keine Grenze verlockt mehr zum Schmuggeln als die [[Alter]]sgrenze." Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum), Suhrkamp, Stuttgart 1986 S. 46 * "Ein Leierkasten spielt zu jedem Schmerz die Melodie." Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche), Suhrkamp, Stuttgart 1986 S. 177 * "Was sind alle [[Orgie]]n des [[Bacchus]] gegen die [[Trunkenheit|Räusche]] dessen, der sich zügellos der [[Enthaltsamkeit]] ergibt!" Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche), Suhrkamp, Stuttgart 1986 S. 177 === Nicht verifizierbar === ==== Möglicherweise doch von Karl Kraus ==== * "Wer jetzt übertreibt, kann leicht in den Verdacht geraten, die Wahrheit zu sagen. Wer erfindet, informiert zu sein." - ''F360 p 25'' --[http://en.wikipedia.org/wiki/User:Miez Miez], die WP-Software mitsamt fehlendem single-signon hassend ==== Stansilaw Jercy Lec? ==== * "Auch der Wurm krümmt sich, wenn er getreten wird. Wenn er aber von einem Wachmann getreten wird, begeht er eine öffentliche Gewalttätigkeit." : ''sehr wahrscheinlich'' von Kraus * "Aufgeweckte Jungen. Unausgeschlafene Männer." * "Den Mangel, dass das Genie einer Familie entstammt, kann es nur dadurch wettmachen, dass es keine hinterlässt." : F406 p 139 * "Die Mittelmäßigkeit revoltiert gegen die Zweckmäßigkeit." * "Erst Schutz vor Kindern, dann Kinderschutz!" : ''ebenfalls'' F229 p 5 * "Lasst den Wachmann nach der Musik tanzen, die er verbietet." * "Männer behandeln eine Frau wie einen Labetrunk. Dass die Frauen Durst haben, wollen sie nicht gelten lassen." * "Seiner ersten Geliebten trägt man keine Enttäuschung nach. Besonders, wenn man sie in der Turnstunde kennen gelernt hat und es eine Kletterstange war." : ''Seiner ersten Geliebten trägt man keine Enttäuschung nach. Man bewahrt ihr eine dankbare Erinnerung. Besonders, wenn sie eine Kletterstange war.'' F237 p 4 * "Umschreibung: "Er füllt mit seiner Stimme mein Ohr ganz aus!" sagte sie vom Sänger." : ''Macht des Gesanges: "Er füllt mit seiner Stimme mein Ohr ganz aus!", sagte sie.'' F229 p 7 * "Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen Schatten." Siehe [[Benutzer Diskussion:178.10.107.130]]. --[[Benutzer:Vsop.de|Vsop.de]] ([[Benutzer Diskussion:Vsop.de|Diskussion]]) 21:38, 17. Jan. 2020 (CET) * "Wer den Patrioten des anderen Landes für einen Lumpen hält, dürf'''t'''e ein Dummkopf des eigenen sein." : F445 p 14 * "Wozu das Aufsehen? Der Planet ist so geringfügig, dass ihn ein Hass umarmen kann." : F445 p 19 * '''(+)''' "In der deutschen Bildung nimmt den ersten Platz die Bescheidwissenschaft ein." F406 p 117 ==== Lichtenberg ? ==== * "Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben [[Gott]]." [[Georg Christoph Lichtenberg|Lichtenberg]] hat etwas ähnliches aber doch anderes gesagt: "Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig". --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 23:23, 4. Mai 2005 (UTC) ==== Alfred Polgar? ==== * "Was [[Deutschland]] und [[Österreich]] trennt, ist die gemeinsame [[Sprache]]." Das kann man bei Kraus unter "Zugeschrieben" stehen lassen. --[[Benutzer:Thomas|Thomas]] 23:19, 4. Mai 2005 (UTC) ==== Nestroy? ==== Wenn alle Stricke reißen, häng' ich mich auf. :[http://www.quotez.net/german/johann_nepomuk_nestroy.htm Ja]!--[[Benutzer:Sae1962|Sae1962]] ([[Benutzer Diskussion:Sae1962|Diskussion]]) 12:05, 12. Aug. 2014 (CEST) quotez.net, wo das ohne jede Quellenangabe Nestroy zugeschrieben wird, ist als Sekundär-Quelle ebenso inakzeptabel wie Michael Richter: ''Wortbruch, Aphorismen'', verbum Verlag Berlin 1993. 1824 findet man in der anonymen Publikation ''[http://books.google.de/books?id=4klDAAAAcAAJ&pg=PA204&dq=Stricke Neue Witzfunken und Lichtleiter]'': „Wenn alle Stricke reissen, // gebt Acht! — bei Gott! ich hänge mich!" "Wenn alle Stricke reißen, häng' ich mich auf", findet man ohne Hinweis auf einen Autor in ''[http://books.google.de/books?id=0HtGAQAAIAAJ&pg=PA15&dq=Stricke Fliegende Blätter No. 1590]'' (1875/76). --[[Benutzer:Vsop.de|Vsop.de]] ([[Benutzer Diskussion:Vsop.de|Diskussion]]) 16:14, 12. Aug. 2014 (CEST) ==== Unklar ==== * "Die Schule ohne Noten muss einer ausgeheckt haben, der von alkoholfreiem Wein betrunken war." : mit ''besoffen'': F360 p 21 --Miez * "Kopfjucken ist keine Gehirntätigkeit." * "Am schlimmsten sind die Leute, die gewaltig einen über den Wissensdurst getrunken haben." -> zumindest behauptet harald lesch in der 123. folge von 'alpha centauri', dass dies ein kraus-zitat sei. --[[Benutzer:Fra Jorge|Fra Jorge]] 11:39, 3. Aug. 2008 (CEST) ::"Leute, die über den Wissensdurst getrunken haben, sind eine gesellschaftliche Plage." - ''Aphorismen. In: Simplicissimus, Jahrg. 14, Heft 8 vom 24. Mai 1909, S. 125''. Im Juni gleichen Jahres wars in der "Fackel" abgedruckt -- [[Benutzer:Paulis|Paulis]] 16:04, 3. Aug. 2008 (CEST) ::: Klingt gut. Einfügen? --[[Benutzer:Fra Jorge|Fra Jorge]] 23:11, 7. Aug. 2008 (CEST) == "So falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig wäre" == Hallo, in [http://www.zeit.de/2008/31/Zeitgeist-31] schreibt Joffe: "Dies ist so falsch, um mit Karl Kraus zu reden, dass nicht einmal das Gegenteil richtig wäre." - gibt es für dieses Zitat von Kraus eine Quelle? In der Wikiquote-Liste scheint es nämlich noch nicht zu sein... --[[Spezial:Beiträge/85.180.129.24|85.180.129.24]] 15:41, 27. Jul. 2008 (CEST) == „Was trifft, trifft zu“ – zutreffend? == Ui, seit 14 Jahren der erste Eintrag?! – In letzter Zeit las ich oft, das Zitat „Was trifft, trifft zu“ stamme von Karl Kraus, vgl. https://www.google.com/search?q=%22Was+trifft%2C+trifft+zu%22 Wer weiß dazu mehr? [[Benutzer:WinfriedSchneider|WinfriedSchneider]] ([[Benutzer Diskussion:WinfriedSchneider|Diskussion]]) 19:18, 31. Jul. 2022 (CEST) kirqjanbzxv5ov0rb50ypmeitk4bsja Karl Kraus 0 17473 518966 515571 2022-07-31T17:21:46Z WinfriedSchneider 10359 tk (Gedankenstriche statt einfache Bindestriche) wikitext text/x-wiki == [[w:Karl Kraus|Karl Kraus]] (1874-1936) == ''österreichischer Schriftsteller und Publizist'' == Zitate mit Quellenangabe == === Aphorismen === * "Als zum erstenmal das Wort »[[Friede]]« ausgesprochen wurde, entstand auf der [[Börse]] eine [[Panik]]. Sie schrien auf im [[Schmerz]]: Wir haben verdient! Lasst uns den [[Krieg]]! Wir haben den Krieg verdient!" – ''Aphorismen'' * "Da das Halten wilder [[Tier]]e gesetzlich verboten ist und die [[Haustier]]e mir kein [[Vergnügen]] machen, so bleibe ich lieber [[Heirat|unverheiratet]]." – ''Aphorismen'' * "Keine [[Grenze]] verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze." – ''Aphorismen'' === Fackel === [[File:Fackel Kraus 1899 (1) 29.jpg|thumb]][[File:Fackel Kraus 1899 (1) Cover.jpg|thumb]] * "Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein [[Dummkopf]] sollte nicht zu viel Raum einnehmen." – ''Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche'' * "Besser es wird einem nichts [[Diebstahl|gestohlen]]. Dann hat man wenigstens keine Scherereien mit der [[Polizei]]." – ''Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche'' * "[[Bildung]] ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben." – ''Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo'' * "Das [[Christentum]] hat die [[Erotik|erotische]] Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben." – ''Fackel 259/260 42; Sprüche und Widersprüche'' * "Das Familienleben ist ein Eingriff in das [[Privatleben]]." – ''Fackel 270/271 34; Sprüche und Widersprüche'' * "Das sind die wahren Wunder der [[Technik]], daß sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht." – ''Fackel 360/361 3; Nachts'' * "Daß Bäcker und Lehrer [[streik]]en, hat einen Sinn. Aber die Aufnahme der leiblichen oder geistigen Nahrung [[Verweigerung|verweigern]], ist grotesk. Wenn es nicht etwa deshalb geschieht, weil man sie für verfälscht hält. Die lächerlichste Sache von der Welt ist ein Bildungshungerstreik. Ich stimme schon für die Sperrung der Universitäten; aber sie darf nicht durch einen Streik herbeigeführt werden. Sie soll freiwillig gewährt, nicht ertrotzt sein." – ''Fackel 159/260 20; Sprüche und Widersprüche'' * "Dem [[Bedürfnis]] nach [[Einsamkeit]] genügt es nicht, daß man an einem [[Tisch]] allein sitzt. Es müssen auch leere [[Sessel]] herumstehen. Wenn mir der Kellner so einen Sessel wegzieht, auf dem kein Mensch sitzt, verspüre ich eine Leere und es erwacht meine gesellige Natur. Ich kann ohne freie Sessel nicht leben." – ''Fackel 326/328 40; Pro domo et mundo'' * "Der [[Aphorismus]] deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb." – ''Fackel 270/271 32; Sprüche und Widersprüche'' * "Der [[Historiker]] ist nicht immer ein rückwärts gekehrter [[Prophet]], aber der [[Journalist]] ist immer einer, der nachher alles vorher gewusst hat." – ''Fackel 298/299 46; Nachts'' * "Der Scharfsinn der [[Polizei]] ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, daß sich die [[Unschuld]] mancher nicht erweisen lässt." – ''Fackel 264/265 25; Sprüche und Widersprüche'' * "Der [[Skandal]] fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende macht." – ''Fackel 263 27-28; Sprüche und Widersprüche'' * "Der [[Teufel]] ist ein [[Optimist]], wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann." – ''Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo'' * "Der [[Übermensch]] ist ein verfrühtes [[Ideal]], das den [[Mensch]]en voraussetzt." – ''Fackel 264/265, S. 24; Sprüche und Widersprüche'' * "Der [[Zuhälter]] ist das Vollzugsorgan der [[Unsittlichkeit]]. Das Vollzugsorgan der [[Sittlichkeit]] ist der [[Erpresser]]." – ''Fackel 309/310 34; Pro domo et mundo'' * "Die deutsche [[Sprache]] ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste." – ''Fackel 406/412 152; Nachts'' * "Die kleinen [[Station]]en sind sehr stolz darauf, daß die Schnellzüge an ihnen vorbei müssen." – ''Fackel 317/318 32; Pro domo et mundo'' * "Die [[Österreicher|österreichische]] Überzeugung, daß dir nix g'schehn kann, geht bis zu der Entschlossenheit eines Mannes, der auf Unfall versichert ist und sich deshalb ein Bein bricht." – ''Fackel 381/383 70; Nachts'' * "Die [[Sprache]] entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Daß der [[Name]] eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, »Müller« sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort." – ''Fackel 287 19; Pro domo et mundo'' * "Die [[Sprache]] ist die Mutter, nicht die Magd des [[Gedanke]]ns." – ''Fackel 288, S. 14, Pro domo et mundo'' * "Die stärkste Kraft reicht nicht an die [[Energie]] heran, mit der manch einer seine Schwäche verteidigt." – ''Fackel 275/276 28; Nachts'' * "Ein [[Aphorismus]] braucht nicht wahr zu sein, aber er soll die Wahrheit überflügeln. Er muss mit einem Satz über sie hinauskommen." – ''Fackel 264/265 33; Sprüche und Widersprüche'' * "Ein dick aufgetragener Vaterstolz hat mir immer den Wunsch eingegeben, daß der Kerl wenigstens die Schmerzen der [[Zeugung]] verspürt hätte." – ''Fackel 445/453 18, 18.1.1917; Nachts'' * "Ein [[Feuilleton]] schreiben heißt auf einer [[Glatze]] Locken drehen." – ''Fackel 329/330 10; Sprüche und Widersprüche'' * "Eine merkwürdige Art Mensch ist der [[Beamter|Beamte]] eines magistratischen Bezirksamtes. Erledige ich eine Angelegenheit schriftlich, so lädt er mich vor. Gehe ich das andere Mal gleich selbst hin, so fordert er mich auf, eine Eingabe zu machen. Ich muss rein auf die Vermutung kommen, daß er das eine Mal mich kennen lernen und das andere Mal ein Autogramm von mir haben wollte." – ''Fackel 270/271 33; Sprüche und Widersprüche'' * "Einen [[Aphorismus]] kann man in keine Schreibmaschine diktieren. Es würde zu lange dauern." – ''Fackel 266 24; Sprüche und Widersprüche'' * "Einen [[Aphorismus]] zu schreiben, wenn man es kann, ist oft schwer. Viel leichter ist es, einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es nicht kann." – ''Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche'' * "Einer, der [[Aphorismus|Aphorismen]] schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern." – ''Fackel 277/278 61; Pro domo et mundo'' * "[[Erotik]] ist Überwindung von [[Hindernis]]sen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die [[Moral]]." – ''Fackel 198, S. 3'' * "Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vor der [[Maschine]] zu retten. Das ist, sie zu benützen. Nur mit dem Auto kommt man zu sich." – ''Fackel 323 17; Pro domo et mundo'' * "[[Gedanke]]n sind zollfrei. Aber man hat doch Scherereien." – ''Fackel 237 7; Sprüche und Widersprüche'' * "Ich habe mich mein Lebtag geschämt, ein [[Österreich|Österreicher]] zu sein, und nie mich dieser Scham geschämt, wissend, daß sie der bessere Patriotismus sei." – ''Fackel 554/556 2; Klarstellung'' * "In [[Wien]] stellen sich die [[Null]]en vor den [[Eins]]er." – ''Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo'' * "Kein Zweifel, der [[Hund]] ist [[Treue|treu]]. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund." – ''Fackel 251/252 39; Sprüche und Widersprüche'' * "Keinen [[Gedanke]]n haben und ihn ausdrücken können – das macht den [[Journalist]]en." – ''Fackel 281, [https://books.google.de/books?id=Zkw_AQAAMAAJ&q=%22keinen+gedanken%22 20 books.google] (1909); Pro domo et mundo :* "Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können." – ''Fackel 697, [https://books.google.de/books?id=dTgYAQAAIAAJ&q=%22keinen+Gedanken%22 60 books.google] (1925) :* ''Populärer scheint eine nicht von Kraus stammende Modifizierung zu sein: :: "Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken." – ''Thilo Koch: Zwischentöne. Ein Skizzenbuch. Ullstein 1963. [https://books.google.de/books?id=nDERAQAAIAAJ&q=auszudr%C3%BCcken S. 63 books.google] :: "Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken!" – [[Wolfgang Neuss]] LP ''Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss'', Philips 1965 * "[[Künstler]] ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann." – ''Fackel 406/412 138; Nachts'' * "[[Satire]]n, die der [[Zensur|Zensor]] versteht, werden mit Recht verboten." – ''Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo'' * "Sie ist mit einer [[Lüge]] in die Ehe getreten. Sie war eine [[Jungfrau]] und hat es ihm nicht gesagt." – ''Fackel 256 26; Sprüche und Widersprüche'' * "Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja – aber nur keine [[Intimität]]!" – ''Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche'' * "[[Tugend]] und [[Laster]] sind verwandt wie [[Kohle]] und [[Diamant]]." – ''Fackel 445/453, S. 3'' * "Vieles, was bei [[Tisch]] geschmacklos ist, ist im [[Bett]] eine [[Würze (Aroma)|Würze]]. Und umgekehrt. Die meisten Verbindungen sind darum so unglücklich, weil diese Trennung von Tisch und Bett nicht vorgenommen wird." – ''Fackel 445/453 9; Nachts'' * "Vielleicht ginge es besser, wenn die [[Mensch]]en Maulkörbe und die [[Hund]]e [[Gesetz]]e bekämen, wenn die Menschen an der [[Leine]] und die Hunde an der [[Religion]] geführt würden. Die Hundswut könnte in gleichem Maße abnehmen wie die [[Politik]]." – ''Fackel 198;299 46; Pro domo et mundo'' * "Wien, diese vollständige Schatzkammer aller menschlichen Fühllosigkeit und politischen Ehrlosigkeit " – ''Fackel 501/507 91; "Nachruf" 25. JANUAR 1919 "Weltgericht" II. Band, Leipzig 1919. [https://archive.org/stream/weltgericht01krauuoft#page/282/mode/2up/search/schatzkammer S. 282 archive.org], https://www.textlog.de/39275.html * "Wohltätige [[Männer über Frauen (n-z)|Frauen]] sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun." – ''Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche'' * "Zum Teufel mit dem [[Geschwätz]] über die sexuelle Aufklärung der [[Jugend]]! Sie erfolgt noch immer besser durch den Mitschüler, der im Lesebuch das Wort »Horen« anstreicht, als durch den [[Lehrer]], der die Sache als eine staatliche Einrichtung erklärt, die so wichtig sei und so kompliziert wie das Steuerzahlen." – ''Fackel 264/265 24; Sprüche und Widersprüche'' === Sprüche und Widersprüche === * "Den Leuten ein X für ein U vormachen – wo ist die [[Zeitung]], die diesen Druckfehler zugibt?" – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 82'' * "Der Momo ist ein unentbehrlicher pädagogischer Behelf im deutschen Familienleben. Erwachsene schreckt man damit, daß man ihnen droht, der [[Arzt#Psychiater|Psychiater]] werde sie holen." – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 90'' * "Der [[Sport]] ist ein Sohn des [[Fortschritt]]s, und er trägt schon auf eigene Faust zur [[Verdummung]] der [[Familie]] bei." – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik) 1909; Suhrkamp, 1988 S.78'' * "Der Voyeur besteht die Kraftprobe des natürlichen Empfindens: Der [[Wille]], das Weib mit dem Mann zu sehen, überwindet selbst den [[Widerwillen]], den Mann mit dem Weib zu sehen." – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 26'' * "Die anständigen Frauen empfinden es als die größte Dreistigkeit, wenn man ihnen unter das [[Bewusstsein]] greift." – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 35'' * "Die Rechtsstellung des [[Zuhälter]]s in der bürgerlichen Gesellschaft ist noch nicht geklärt. Er ist ihr Auswurf. Denn er achtet, wo geächtet wird; er beschützt, wo verfolgt wird. Er kann für seine Überzeugung auch [[Opfer]] bringen. Wenn er jedoch für seine Überzeugung Opfer verlangt, fügt er sich in den [[Rahmen]] einer Gesellschaftsordnung, die zwar dem Weib die [[Prostitution]] nicht verzeiht, aber die [[Korruption]] dem Manne." – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 47 f.'' * "Die [[Sitte]] verlangt, daß ein Lustmörder den [[Mord]] zugebe, aber nicht die [[Lust]]." – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45'' * "Die [[Zeitung]] ist die Konserve der [[Zeit]]." – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' * "[[Enthaltsamkeit]] rächt sich immer. Bei dem einen erzeugt sie Wimmerln, beim anderen Sexualgesetze." – ''F 229 p 2, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45. (Anmerkung: "Wimmerln ist das österreichische Wort für Akne, Pickel etc.)'' * "[[Krieg]] ist zuerst die [[Hoffnung]], daß es einem besser gehen wird, hierauf die [[Erwartung]], daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die [[Genugtuung]], daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die [[Überraschung]], daß es beiden schlechter geht." – ''Nachts. Aphorismen 1924. https://www.textlog.de/39302.html, http://gutenberg.spiegel.de/buch/aphorismen-9475/10 * "[[Schönheit]] vergeht, weil [[Tugend]] besteht." – ''F229 p 5, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 54'' * "Was sind alle Orgien des [[Bacchus]] gegen die [[Rausch|Räusche]] dessen, der sich zügellos der [[Enthaltsamkeit]] ergibt!" – ''Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche)'' * "Wir leben in einer [[Gesellschaft]], die [[Monogamie]] mit Einheirat übersetzt." – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' * "Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?" – ''Sprüche und Widersprüche (VI. Schreiben und Lesen); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 220'' * "Wie? Die [[Menschheit]] verdummt zugunsten des maschinellen Fortschrittes, und wir sollten uns diesen nicht einmal zunutze machen? Sollten mit der [[Dummheit]] Zwiesprache halten, wenn wir ihr in einem [[Auto|Automobil]] entfliehen können?" ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, 1988 S.70'' === Letzte Worte === * "Pfui Teufel!" – [[Letzte Worte]], 12. Juni 1936'' === Andere === * "Das [[Feigenblatt]] des [[Neid]]es ist sittliche [[Entrüstung]]." – ''Der Fall Riehl'' * "Der [[Autor]], der [[fremd]]e [[Kostüm]]e ausklopft, kommt dem [[stoff]]lichen [[Interesse]] von der denkbar bequemsten Seite bei. Der geistige [[Leser]] hat deshalb das denkbar stärkste [[Misstrauen]] gegen jene Erzähler, die sich in exotischen Milieus herumtreiben." – ''Heine und die Folgen'' * "[[Psychoanalyse]] ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält. " – ''Nachts (Zeit); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 227'' == Zitate mit Bezug auf Karl Kraus == * "KARL KRAUS. Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner. Kein Name, der geziemender durch Schweigen geehrt würde. In einer uralten Rüstung, ingrimmig grinsend, ein chinesisches Idol, in beiden Händen die gezückten Schwerter schwingend, tanzt er den Kriegstanz vor dem Grabgewölbe der deutschen Sprache." – ''[[Walter Benjamin]], [[s:Einbahnstraße|Einbahnstraße]], KRIEGERDENKMAL, Rowohlt, Berlin 1928, [[s:Seite:Walter Benjamin Einbahnstrasse.pdf/48|S.&nbsp;50]]'' == Weblinks == * http://www.aac.ac.at/fackel (hier kann man seit Anfang 2007 alle 415 Ausgaben mit mehr als 22.500 Seiten abrufen; inkl. Volltextsuche) {{wikisource|Karl Kraus}} {{Commons|Category:Karl Kraus|Karl Kraus}} [[Kategorie:QS]] [[Kategorie:Person|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Mann|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Österreicher|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Schriftsteller|Kraus, Karl]] [[Kategorie:1874|G Kraus, Karl]] [[Kategorie:1936|T Kraus, Karl]] [[Kategorie:Copyright|!1936]] eh7cwhpiqaexft76nxavgx8ydmm6vhz 518967 518966 2022-07-31T17:29:11Z WinfriedSchneider 10359 tk (typografische Anführungen, eine fehlende Ausführung ergänzt) wikitext text/x-wiki == [[w:Karl Kraus|Karl Kraus]] (1874-1936) == ''österreichischer Schriftsteller und Publizist'' == Zitate mit Quellenangabe == === Aphorismen === *„Als zum erstenmal das Wort »[[Friede]]« ausgesprochen wurde, entstand auf der [[Börse]] eine [[Panik]]. Sie schrien auf im [[Schmerz]]: Wir haben verdient! Lasst uns den [[Krieg]]! Wir haben den Krieg verdient!“ – ''Aphorismen'' *„Da das Halten wilder [[Tier]]e gesetzlich verboten ist und die [[Haustier]]e mir kein [[Vergnügen]] machen, so bleibe ich lieber [[Heirat|unverheiratet]].“ – ''Aphorismen'' *„Keine [[Grenze]] verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.“ – ''Aphorismen'' === Fackel === [[File:Fackel Kraus 1899 (1) 29.jpg|thumb]][[File:Fackel Kraus 1899 (1) Cover.jpg|thumb]] *„Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein [[Dummkopf]] sollte nicht zu viel Raum einnehmen.“ – ''Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche'' *„Besser es wird einem nichts [[Diebstahl|gestohlen]]. Dann hat man wenigstens keine Scherereien mit der [[Polizei]].“ – ''Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche'' *„[[Bildung]] ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“ – ''Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo'' *„Das [[Christentum]] hat die [[Erotik|erotische]] Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben.“ – ''Fackel 259/260 42; Sprüche und Widersprüche'' *„Das Familienleben ist ein Eingriff in das [[Privatleben]].“ – ''Fackel 270/271 34; Sprüche und Widersprüche'' *„Das sind die wahren Wunder der [[Technik]], daß sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht.“ – ''Fackel 360/361 3; Nachts'' *„Daß Bäcker und Lehrer [[streik]]en, hat einen Sinn. Aber die Aufnahme der leiblichen oder geistigen Nahrung [[Verweigerung|verweigern]], ist grotesk. Wenn es nicht etwa deshalb geschieht, weil man sie für verfälscht hält. Die lächerlichste Sache von der Welt ist ein Bildungshungerstreik. Ich stimme schon für die Sperrung der Universitäten; aber sie darf nicht durch einen Streik herbeigeführt werden. Sie soll freiwillig gewährt, nicht ertrotzt sein.“ – ''Fackel 159/260 20; Sprüche und Widersprüche'' *„Dem [[Bedürfnis]] nach [[Einsamkeit]] genügt es nicht, daß man an einem [[Tisch]] allein sitzt. Es müssen auch leere [[Sessel]] herumstehen. Wenn mir der Kellner so einen Sessel wegzieht, auf dem kein Mensch sitzt, verspüre ich eine Leere und es erwacht meine gesellige Natur. Ich kann ohne freie Sessel nicht leben.“ – ''Fackel 326/328 40; Pro domo et mundo'' *„Der [[Aphorismus]] deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb.“ – ''Fackel 270/271 32; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Historiker]] ist nicht immer ein rückwärts gekehrter [[Prophet]], aber der [[Journalist]] ist immer einer, der nachher alles vorher gewusst hat.“ – ''Fackel 298/299 46; Nachts'' *„Der Scharfsinn der [[Polizei]] ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, daß sich die [[Unschuld]] mancher nicht erweisen lässt.“ – ''Fackel 264/265 25; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Skandal]] fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende macht.“ – ''Fackel 263 27-28; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Teufel]] ist ein [[Optimist]], wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.“ – ''Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo'' *„Der [[Übermensch]] ist ein verfrühtes [[Ideal]], das den [[Mensch]]en voraussetzt.“ – ''Fackel 264/265, S. 24; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Zuhälter]] ist das Vollzugsorgan der [[Unsittlichkeit]]. Das Vollzugsorgan der [[Sittlichkeit]] ist der [[Erpresser]].“ – ''Fackel 309/310 34; Pro domo et mundo'' *„Die deutsche [[Sprache]] ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.“ – ''Fackel 406/412 152; Nachts'' *„Die kleinen [[Station]]en sind sehr stolz darauf, daß die Schnellzüge an ihnen vorbei müssen.“ – ''Fackel 317/318 32; Pro domo et mundo'' *„Die [[Österreicher|österreichische]] Überzeugung, daß dir nix g'schehn kann, geht bis zu der Entschlossenheit eines Mannes, der auf Unfall versichert ist und sich deshalb ein Bein bricht.“ – ''Fackel 381/383 70; Nachts'' *„Die [[Sprache]] entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Daß der [[Name]] eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, »Müller« sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort.“ – ''Fackel 287 19; Pro domo et mundo'' *„Die [[Sprache]] ist die Mutter, nicht die Magd des [[Gedanke]]ns.“ – ''Fackel 288, S. 14, Pro domo et mundo'' *„Die stärkste Kraft reicht nicht an die [[Energie]] heran, mit der manch einer seine Schwäche verteidigt.“ – ''Fackel 275/276 28; Nachts'' *„Ein [[Aphorismus]] braucht nicht wahr zu sein, aber er soll die Wahrheit überflügeln. Er muss mit einem Satz über sie hinauskommen.“ – ''Fackel 264/265 33; Sprüche und Widersprüche'' *„Ein dick aufgetragener Vaterstolz hat mir immer den Wunsch eingegeben, daß der Kerl wenigstens die Schmerzen der [[Zeugung]] verspürt hätte.“ – ''Fackel 445/453 18, 18.1.1917; Nachts'' *„Ein [[Feuilleton]] schreiben heißt auf einer [[Glatze]] Locken drehen.“ – ''Fackel 329/330 10; Sprüche und Widersprüche'' *„Eine merkwürdige Art Mensch ist der [[Beamter|Beamte]] eines magistratischen Bezirksamtes. Erledige ich eine Angelegenheit schriftlich, so lädt er mich vor. Gehe ich das andere Mal gleich selbst hin, so fordert er mich auf, eine Eingabe zu machen. Ich muss rein auf die Vermutung kommen, daß er das eine Mal mich kennen lernen und das andere Mal ein Autogramm von mir haben wollte.“ – ''Fackel 270/271 33; Sprüche und Widersprüche'' *„Einen [[Aphorismus]] kann man in keine Schreibmaschine diktieren. Es würde zu lange dauern.“ – ''Fackel 266 24; Sprüche und Widersprüche'' *„Einen [[Aphorismus]] zu schreiben, wenn man es kann, ist oft schwer. Viel leichter ist es, einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es nicht kann.“ – ''Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche'' *„Einer, der [[Aphorismus|Aphorismen]] schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern.“ – ''Fackel 277/278 61; Pro domo et mundo'' *„[[Erotik]] ist Überwindung von [[Hindernis]]sen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die [[Moral]].“ – ''Fackel 198, S. 3'' *„Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vor der [[Maschine]] zu retten. Das ist, sie zu benützen. Nur mit dem Auto kommt man zu sich.“ – ''Fackel 323 17; Pro domo et mundo'' *„[[Gedanke]]n sind zollfrei. Aber man hat doch Scherereien.“ – ''Fackel 237 7; Sprüche und Widersprüche'' *„Ich habe mich mein Lebtag geschämt, ein [[Österreich|Österreicher]] zu sein, und nie mich dieser Scham geschämt, wissend, daß sie der bessere Patriotismus sei.“ – ''Fackel 554/556 2; Klarstellung'' *„In [[Wien]] stellen sich die [[Null]]en vor den [[Eins]]er.“ – ''Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo'' *„Kein Zweifel, der [[Hund]] ist [[Treue|treu]]. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund.“ – ''Fackel 251/252 39; Sprüche und Widersprüche'' *„Keinen [[Gedanke]]n haben und ihn ausdrücken können – das macht den [[Journalist]]en.“ – ''Fackel 281, [https://books.google.de/books?id=Zkw_AQAAMAAJ&q=%22keinen+gedanken%22 20 books.google] (1909); Pro domo et mundo :*„Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können.“ – ''Fackel 697, [https://books.google.de/books?id=dTgYAQAAIAAJ&q=%22keinen+Gedanken%22 60 books.google] (1925) :* ''Populärer scheint eine nicht von Kraus stammende Modifizierung zu sein: :: „Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ – ''Thilo Koch: Zwischentöne. Ein Skizzenbuch. Ullstein 1963. [https://books.google.de/books?id=nDERAQAAIAAJ&q=auszudr%C3%BCcken S. 63 books.google] :: „Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken!“ – [[Wolfgang Neuss]] LP ''Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss'', Philips 1965 *„[[Künstler]] ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“ – ''Fackel 406/412 138; Nachts'' *„[[Satire]]n, die der [[Zensur|Zensor]] versteht, werden mit Recht verboten.“ – ''Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo'' *„Sie ist mit einer [[Lüge]] in die Ehe getreten. Sie war eine [[Jungfrau]] und hat es ihm nicht gesagt.“ – ''Fackel 256 26; Sprüche und Widersprüche'' *„Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja – aber nur keine [[Intimität]]!“ – ''Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche'' *„[[Tugend]] und [[Laster]] sind verwandt wie [[Kohle]] und [[Diamant]].“ – ''Fackel 445/453, S. 3'' *„Vieles, was bei [[Tisch]] geschmacklos ist, ist im [[Bett]] eine [[Würze (Aroma)|Würze]]. Und umgekehrt. Die meisten Verbindungen sind darum so unglücklich, weil diese Trennung von Tisch und Bett nicht vorgenommen wird.“ – ''Fackel 445/453 9; Nachts'' *„Vielleicht ginge es besser, wenn die [[Mensch]]en Maulkörbe und die [[Hund]]e [[Gesetz]]e bekämen, wenn die Menschen an der [[Leine]] und die Hunde an der [[Religion]] geführt würden. Die Hundswut könnte in gleichem Maße abnehmen wie die [[Politik]].“ – ''Fackel 198;299 46; Pro domo et mundo'' *„Wien, diese vollständige Schatzkammer aller menschlichen Fühllosigkeit und politischen Ehrlosigkeit “ – ''Fackel 501/507 91; „Nachruf“ 25. JANUAR 1919 „Weltgericht“ II. Band, Leipzig 1919. [https://archive.org/stream/weltgericht01krauuoft#page/282/mode/2up/search/schatzkammer S. 282 archive.org], https://www.textlog.de/39275.html *„Wohltätige [[Männer über Frauen (n-z)|Frauen]] sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun.“ – ''Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche'' *„Zum Teufel mit dem [[Geschwätz]] über die sexuelle Aufklärung der [[Jugend]]! Sie erfolgt noch immer besser durch den Mitschüler, der im Lesebuch das Wort »Horen« anstreicht, als durch den [[Lehrer]], der die Sache als eine staatliche Einrichtung erklärt, die so wichtig sei und so kompliziert wie das Steuerzahlen.“ – ''Fackel 264/265 24; Sprüche und Widersprüche'' === Sprüche und Widersprüche === *„Den Leuten ein X für ein U vormachen – wo ist die [[Zeitung]], die diesen Druckfehler zugibt?“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 82'' *„Der Momo ist ein unentbehrlicher pädagogischer Behelf im deutschen Familienleben. Erwachsene schreckt man damit, daß man ihnen droht, der [[Arzt#Psychiater|Psychiater]] werde sie holen.“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 90'' *„Der [[Sport]] ist ein Sohn des [[Fortschritt]]s, und er trägt schon auf eigene Faust zur [[Verdummung]] der [[Familie]] bei.“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik) 1909; Suhrkamp, 1988 S.78'' *„Der Voyeur besteht die Kraftprobe des natürlichen Empfindens: Der [[Wille]], das Weib mit dem Mann zu sehen, überwindet selbst den [[Widerwillen]], den Mann mit dem Weib zu sehen.“ – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 26'' *„Die anständigen Frauen empfinden es als die größte Dreistigkeit, wenn man ihnen unter das [[Bewusstsein]] greift.“ – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 35'' *„Die Rechtsstellung des [[Zuhälter]]s in der bürgerlichen Gesellschaft ist noch nicht geklärt. Er ist ihr Auswurf. Denn er achtet, wo geächtet wird; er beschützt, wo verfolgt wird. Er kann für seine Überzeugung auch [[Opfer]] bringen. Wenn er jedoch für seine Überzeugung Opfer verlangt, fügt er sich in den [[Rahmen]] einer Gesellschaftsordnung, die zwar dem Weib die [[Prostitution]] nicht verzeiht, aber die [[Korruption]] dem Manne.“ – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 47 f.'' *„Die [[Sitte]] verlangt, daß ein Lustmörder den [[Mord]] zugebe, aber nicht die [[Lust]].“ – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45'' *„Die [[Zeitung]] ist die Konserve der [[Zeit]].“ – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' *„[[Enthaltsamkeit]] rächt sich immer. Bei dem einen erzeugt sie Wimmerln, beim anderen Sexualgesetze.“ – ''F 229 p 2, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45. (Anmerkung: „Wimmerln“ ist das österreichische Wort für Akne, Pickel etc.)'' *„[[Krieg]] ist zuerst die [[Hoffnung]], daß es einem besser gehen wird, hierauf die [[Erwartung]], daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die [[Genugtuung]], daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die [[Überraschung]], daß es beiden schlechter geht.“ – ''Nachts. Aphorismen 1924. https://www.textlog.de/39302.html, http://gutenberg.spiegel.de/buch/aphorismen-9475/10 *„[[Schönheit]] vergeht, weil [[Tugend]] besteht.“ – ''F229 p 5, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 54'' *„Was sind alle Orgien des [[Bacchus]] gegen die [[Rausch|Räusche]] dessen, der sich zügellos der [[Enthaltsamkeit]] ergibt!“ – ''Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche)'' *„Wir leben in einer [[Gesellschaft]], die [[Monogamie]] mit Einheirat übersetzt.“ – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' *„Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?“ – ''Sprüche und Widersprüche (VI. Schreiben und Lesen); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 220'' *„Wie? Die [[Menschheit]] verdummt zugunsten des maschinellen Fortschrittes, und wir sollten uns diesen nicht einmal zunutze machen? Sollten mit der [[Dummheit]] Zwiesprache halten, wenn wir ihr in einem [[Auto|Automobil]] entfliehen können?“ ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, 1988 S.70'' === Letzte Worte === *„Pfui Teufel!“ – [[Letzte Worte]], 12. Juni 1936'' === Andere === *„Das [[Feigenblatt]] des [[Neid]]es ist sittliche [[Entrüstung]].“ – ''Der Fall Riehl'' *„Der [[Autor]], der [[fremd]]e [[Kostüm]]e ausklopft, kommt dem [[stoff]]lichen [[Interesse]] von der denkbar bequemsten Seite bei. Der geistige [[Leser]] hat deshalb das denkbar stärkste [[Misstrauen]] gegen jene Erzähler, die sich in exotischen Milieus herumtreiben.“ – ''Heine und die Folgen'' *„[[Psychoanalyse]] ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält. “ – ''Nachts (Zeit); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 227'' == Zitate mit Bezug auf Karl Kraus == *„KARL KRAUS. Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner. Kein Name, der geziemender durch Schweigen geehrt würde. In einer uralten Rüstung, ingrimmig grinsend, ein chinesisches Idol, in beiden Händen die gezückten Schwerter schwingend, tanzt er den Kriegstanz vor dem Grabgewölbe der deutschen Sprache.“ – ''[[Walter Benjamin]], [[s:Einbahnstraße|Einbahnstraße]], KRIEGERDENKMAL, Rowohlt, Berlin 1928, [[s:Seite:Walter Benjamin Einbahnstrasse.pdf/48|S.&nbsp;50]]'' == Weblinks == * http://www.aac.ac.at/fackel (hier kann man seit Anfang 2007 alle 415 Ausgaben mit mehr als 22.500 Seiten abrufen; inkl. Volltextsuche) {{wikisource|Karl Kraus}} {{Commons|Category:Karl Kraus|Karl Kraus}} [[Kategorie:QS]] [[Kategorie:Person|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Mann|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Österreicher|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Schriftsteller|Kraus, Karl]] [[Kategorie:1874|G Kraus, Karl]] [[Kategorie:1936|T Kraus, Karl]] [[Kategorie:Copyright|!1936]] p1nxm6hkqlppjza8qnpxbknlh5uo9ed 518968 518967 2022-07-31T19:50:58Z Markku Olli 62443 Bild wikitext text/x-wiki [[Datei:Karl Kraus.jpg|mini|Karl Kraus]] == [[w:Karl Kraus|Karl Kraus]] (1874-1936) == ''österreichischer Schriftsteller und Publizist'' == Zitate mit Quellenangabe == === Aphorismen === *„Als zum erstenmal das Wort »[[Friede]]« ausgesprochen wurde, entstand auf der [[Börse]] eine [[Panik]]. Sie schrien auf im [[Schmerz]]: Wir haben verdient! Lasst uns den [[Krieg]]! Wir haben den Krieg verdient!“ – ''Aphorismen'' *„Da das Halten wilder [[Tier]]e gesetzlich verboten ist und die [[Haustier]]e mir kein [[Vergnügen]] machen, so bleibe ich lieber [[Heirat|unverheiratet]].“ – ''Aphorismen'' *„Keine [[Grenze]] verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.“ – ''Aphorismen'' === Fackel === [[File:Fackel Kraus 1899 (1) 29.jpg|thumb]][[File:Fackel Kraus 1899 (1) Cover.jpg|thumb]] *„Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein [[Dummkopf]] sollte nicht zu viel Raum einnehmen.“ – ''Fackel 275/276 26; Sprüche und Widersprüche'' *„Besser es wird einem nichts [[Diebstahl|gestohlen]]. Dann hat man wenigstens keine Scherereien mit der [[Polizei]].“ – ''Fackel 251/252 43; Sprüche und Widersprüche'' *„[[Bildung]] ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“ – ''Fackel 277/278 58; Pro domo et mundo'' *„Das [[Christentum]] hat die [[Erotik|erotische]] Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben.“ – ''Fackel 259/260 42; Sprüche und Widersprüche'' *„Das Familienleben ist ein Eingriff in das [[Privatleben]].“ – ''Fackel 270/271 34; Sprüche und Widersprüche'' *„Das sind die wahren Wunder der [[Technik]], daß sie das, wofür sie entschädigt, auch wirklich kaputt macht.“ – ''Fackel 360/361 3; Nachts'' *„Daß Bäcker und Lehrer [[streik]]en, hat einen Sinn. Aber die Aufnahme der leiblichen oder geistigen Nahrung [[Verweigerung|verweigern]], ist grotesk. Wenn es nicht etwa deshalb geschieht, weil man sie für verfälscht hält. Die lächerlichste Sache von der Welt ist ein Bildungshungerstreik. Ich stimme schon für die Sperrung der Universitäten; aber sie darf nicht durch einen Streik herbeigeführt werden. Sie soll freiwillig gewährt, nicht ertrotzt sein.“ – ''Fackel 159/260 20; Sprüche und Widersprüche'' *„Dem [[Bedürfnis]] nach [[Einsamkeit]] genügt es nicht, daß man an einem [[Tisch]] allein sitzt. Es müssen auch leere [[Sessel]] herumstehen. Wenn mir der Kellner so einen Sessel wegzieht, auf dem kein Mensch sitzt, verspüre ich eine Leere und es erwacht meine gesellige Natur. Ich kann ohne freie Sessel nicht leben.“ – ''Fackel 326/328 40; Pro domo et mundo'' *„Der [[Aphorismus]] deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb.“ – ''Fackel 270/271 32; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Historiker]] ist nicht immer ein rückwärts gekehrter [[Prophet]], aber der [[Journalist]] ist immer einer, der nachher alles vorher gewusst hat.“ – ''Fackel 298/299 46; Nachts'' *„Der Scharfsinn der [[Polizei]] ist die Gabe, alle Menschen eines Diebstahls für fähig zu halten, und das Glück, daß sich die [[Unschuld]] mancher nicht erweisen lässt.“ – ''Fackel 264/265 25; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Skandal]] fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende macht.“ – ''Fackel 263 27-28; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Teufel]] ist ein [[Optimist]], wenn er glaubt, daß er die Menschen schlechter machen kann.“ – ''Fackel 277/278 60; Pro domo et mundo'' *„Der [[Übermensch]] ist ein verfrühtes [[Ideal]], das den [[Mensch]]en voraussetzt.“ – ''Fackel 264/265, S. 24; Sprüche und Widersprüche'' *„Der [[Zuhälter]] ist das Vollzugsorgan der [[Unsittlichkeit]]. Das Vollzugsorgan der [[Sittlichkeit]] ist der [[Erpresser]].“ – ''Fackel 309/310 34; Pro domo et mundo'' *„Die deutsche [[Sprache]] ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.“ – ''Fackel 406/412 152; Nachts'' *„Die kleinen [[Station]]en sind sehr stolz darauf, daß die Schnellzüge an ihnen vorbei müssen.“ – ''Fackel 317/318 32; Pro domo et mundo'' *„Die [[Österreicher|österreichische]] Überzeugung, daß dir nix g'schehn kann, geht bis zu der Entschlossenheit eines Mannes, der auf Unfall versichert ist und sich deshalb ein Bein bricht.“ – ''Fackel 381/383 70; Nachts'' *„Die [[Sprache]] entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Daß der [[Name]] eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, »Müller« sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort.“ – ''Fackel 287 19; Pro domo et mundo'' *„Die [[Sprache]] ist die Mutter, nicht die Magd des [[Gedanke]]ns.“ – ''Fackel 288, S. 14, Pro domo et mundo'' *„Die stärkste Kraft reicht nicht an die [[Energie]] heran, mit der manch einer seine Schwäche verteidigt.“ – ''Fackel 275/276 28; Nachts'' *„Ein [[Aphorismus]] braucht nicht wahr zu sein, aber er soll die Wahrheit überflügeln. Er muss mit einem Satz über sie hinauskommen.“ – ''Fackel 264/265 33; Sprüche und Widersprüche'' *„Ein dick aufgetragener Vaterstolz hat mir immer den Wunsch eingegeben, daß der Kerl wenigstens die Schmerzen der [[Zeugung]] verspürt hätte.“ – ''Fackel 445/453 18, 18.1.1917; Nachts'' *„Ein [[Feuilleton]] schreiben heißt auf einer [[Glatze]] Locken drehen.“ – ''Fackel 329/330 10; Sprüche und Widersprüche'' *„Eine merkwürdige Art Mensch ist der [[Beamter|Beamte]] eines magistratischen Bezirksamtes. Erledige ich eine Angelegenheit schriftlich, so lädt er mich vor. Gehe ich das andere Mal gleich selbst hin, so fordert er mich auf, eine Eingabe zu machen. Ich muss rein auf die Vermutung kommen, daß er das eine Mal mich kennen lernen und das andere Mal ein Autogramm von mir haben wollte.“ – ''Fackel 270/271 33; Sprüche und Widersprüche'' *„Einen [[Aphorismus]] kann man in keine Schreibmaschine diktieren. Es würde zu lange dauern.“ – ''Fackel 266 24; Sprüche und Widersprüche'' *„Einen [[Aphorismus]] zu schreiben, wenn man es kann, ist oft schwer. Viel leichter ist es, einen Aphorismus zu schreiben, wenn man es nicht kann.“ – ''Fackel 275/276 29; Sprüche und Widersprüche'' *„Einer, der [[Aphorismus|Aphorismen]] schreiben kann, sollte sich nicht in Aufsätzen zersplittern.“ – ''Fackel 277/278 61; Pro domo et mundo'' *„[[Erotik]] ist Überwindung von [[Hindernis]]sen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die [[Moral]].“ – ''Fackel 198, S. 3'' *„Es gibt nur eine Möglichkeit, sich vor der [[Maschine]] zu retten. Das ist, sie zu benützen. Nur mit dem Auto kommt man zu sich.“ – ''Fackel 323 17; Pro domo et mundo'' *„[[Gedanke]]n sind zollfrei. Aber man hat doch Scherereien.“ – ''Fackel 237 7; Sprüche und Widersprüche'' *„Ich habe mich mein Lebtag geschämt, ein [[Österreich|Österreicher]] zu sein, und nie mich dieser Scham geschämt, wissend, daß sie der bessere Patriotismus sei.“ – ''Fackel 554/556 2; Klarstellung'' *„In [[Wien]] stellen sich die [[Null]]en vor den [[Eins]]er.“ – ''Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo'' *„Kein Zweifel, der [[Hund]] ist [[Treue|treu]]. Aber sollen wir uns deshalb ein Beispiel an ihm nehmen? Er ist doch dem Menschen treu und nicht dem Hund.“ – ''Fackel 251/252 39; Sprüche und Widersprüche'' *„Keinen [[Gedanke]]n haben und ihn ausdrücken können – das macht den [[Journalist]]en.“ – ''Fackel 281, [https://books.google.de/books?id=Zkw_AQAAMAAJ&q=%22keinen+gedanken%22 20 books.google] (1909); Pro domo et mundo :*„Es genügt nicht, keinen Gedanken zu haben: man muss ihn auch ausdrücken können.“ – ''Fackel 697, [https://books.google.de/books?id=dTgYAQAAIAAJ&q=%22keinen+Gedanken%22 60 books.google] (1925) :* ''Populärer scheint eine nicht von Kraus stammende Modifizierung zu sein: :: „Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ – ''Thilo Koch: Zwischentöne. Ein Skizzenbuch. Ullstein 1963. [https://books.google.de/books?id=nDERAQAAIAAJ&q=auszudr%C3%BCcken S. 63 books.google] :: „Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein sie auszudrücken!“ – [[Wolfgang Neuss]] LP ''Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss'', Philips 1965 *„[[Künstler]] ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“ – ''Fackel 406/412 138; Nachts'' *„[[Satire]]n, die der [[Zensur|Zensor]] versteht, werden mit Recht verboten.“ – ''Fackel 309/310 40; Pro domo et mundo'' *„Sie ist mit einer [[Lüge]] in die Ehe getreten. Sie war eine [[Jungfrau]] und hat es ihm nicht gesagt.“ – ''Fackel 256 26; Sprüche und Widersprüche'' *„Sie sagte sich: Mit ihm schlafen, ja – aber nur keine [[Intimität]]!“ – ''Fackel 202 2; Sprüche und Widersprüche'' *„[[Tugend]] und [[Laster]] sind verwandt wie [[Kohle]] und [[Diamant]].“ – ''Fackel 445/453, S. 3'' *„Vieles, was bei [[Tisch]] geschmacklos ist, ist im [[Bett]] eine [[Würze (Aroma)|Würze]]. Und umgekehrt. Die meisten Verbindungen sind darum so unglücklich, weil diese Trennung von Tisch und Bett nicht vorgenommen wird.“ – ''Fackel 445/453 9; Nachts'' *„Vielleicht ginge es besser, wenn die [[Mensch]]en Maulkörbe und die [[Hund]]e [[Gesetz]]e bekämen, wenn die Menschen an der [[Leine]] und die Hunde an der [[Religion]] geführt würden. Die Hundswut könnte in gleichem Maße abnehmen wie die [[Politik]].“ – ''Fackel 198;299 46; Pro domo et mundo'' *„Wien, diese vollständige Schatzkammer aller menschlichen Fühllosigkeit und politischen Ehrlosigkeit “ – ''Fackel 501/507 91; „Nachruf“ 25. JANUAR 1919 „Weltgericht“ II. Band, Leipzig 1919. [https://archive.org/stream/weltgericht01krauuoft#page/282/mode/2up/search/schatzkammer S. 282 archive.org], https://www.textlog.de/39275.html *„Wohltätige [[Männer über Frauen (n-z)|Frauen]] sind oft solche, denen es nicht mehr gegeben ist, wohlzutun.“ – ''Fackel 275/276 28; Sprüche und Widersprüche'' *„Zum Teufel mit dem [[Geschwätz]] über die sexuelle Aufklärung der [[Jugend]]! Sie erfolgt noch immer besser durch den Mitschüler, der im Lesebuch das Wort »Horen« anstreicht, als durch den [[Lehrer]], der die Sache als eine staatliche Einrichtung erklärt, die so wichtig sei und so kompliziert wie das Steuerzahlen.“ – ''Fackel 264/265 24; Sprüche und Widersprüche'' === Sprüche und Widersprüche === *„Den Leuten ein X für ein U vormachen – wo ist die [[Zeitung]], die diesen Druckfehler zugibt?“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 82'' *„Der Momo ist ein unentbehrlicher pädagogischer Behelf im deutschen Familienleben. Erwachsene schreckt man damit, daß man ihnen droht, der [[Arzt#Psychiater|Psychiater]] werde sie holen.“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 90'' *„Der [[Sport]] ist ein Sohn des [[Fortschritt]]s, und er trägt schon auf eigene Faust zur [[Verdummung]] der [[Familie]] bei.“ – ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik) 1909; Suhrkamp, 1988 S.78'' *„Der Voyeur besteht die Kraftprobe des natürlichen Empfindens: Der [[Wille]], das Weib mit dem Mann zu sehen, überwindet selbst den [[Widerwillen]], den Mann mit dem Weib zu sehen.“ – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 26'' *„Die anständigen Frauen empfinden es als die größte Dreistigkeit, wenn man ihnen unter das [[Bewusstsein]] greift.“ – ''Sprüche und Widersprüche (I. Weib, Phantasie); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 35'' *„Die Rechtsstellung des [[Zuhälter]]s in der bürgerlichen Gesellschaft ist noch nicht geklärt. Er ist ihr Auswurf. Denn er achtet, wo geächtet wird; er beschützt, wo verfolgt wird. Er kann für seine Überzeugung auch [[Opfer]] bringen. Wenn er jedoch für seine Überzeugung Opfer verlangt, fügt er sich in den [[Rahmen]] einer Gesellschaftsordnung, die zwar dem Weib die [[Prostitution]] nicht verzeiht, aber die [[Korruption]] dem Manne.“ – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 47 f.'' *„Die [[Sitte]] verlangt, daß ein Lustmörder den [[Mord]] zugebe, aber nicht die [[Lust]].“ – ''Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45'' *„Die [[Zeitung]] ist die Konserve der [[Zeit]].“ – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' *„[[Enthaltsamkeit]] rächt sich immer. Bei dem einen erzeugt sie Wimmerln, beim anderen Sexualgesetze.“ – ''F 229 p 2, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 45. (Anmerkung: „Wimmerln“ ist das österreichische Wort für Akne, Pickel etc.)'' *„[[Krieg]] ist zuerst die [[Hoffnung]], daß es einem besser gehen wird, hierauf die [[Erwartung]], daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die [[Genugtuung]], daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die [[Überraschung]], daß es beiden schlechter geht.“ – ''Nachts. Aphorismen 1924. https://www.textlog.de/39302.html, http://gutenberg.spiegel.de/buch/aphorismen-9475/10 *„[[Schönheit]] vergeht, weil [[Tugend]] besteht.“ – ''F229 p 5, Sprüche und Widersprüche (II. Moral, Christentum); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 54'' *„Was sind alle Orgien des [[Bacchus]] gegen die [[Rausch|Räusche]] dessen, der sich zügellos der [[Enthaltsamkeit]] ergibt!“ – ''Sprüche und Widersprüche (IX. Sprüche und Widersprüche)'' *„Wir leben in einer [[Gesellschaft]], die [[Monogamie]] mit Einheirat übersetzt.“ – ''Sprüche und Widersprüche (VIII. Stimmungen, Worte); Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, S. 174'' *„Wo nehm ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?“ – ''Sprüche und Widersprüche (VI. Schreiben und Lesen); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 220'' *„Wie? Die [[Menschheit]] verdummt zugunsten des maschinellen Fortschrittes, und wir sollten uns diesen nicht einmal zunutze machen? Sollten mit der [[Dummheit]] Zwiesprache halten, wenn wir ihr in einem [[Auto|Automobil]] entfliehen können?“ ''Sprüche und Widersprüche (IV. Presse, Dummheit, Politik); Suhrkamp, 1988 S.70'' === Letzte Worte === *„Pfui Teufel!“ – [[Letzte Worte]], 12. Juni 1936'' === Andere === *„Das [[Feigenblatt]] des [[Neid]]es ist sittliche [[Entrüstung]].“ – ''Der Fall Riehl'' *„Der [[Autor]], der [[fremd]]e [[Kostüm]]e ausklopft, kommt dem [[stoff]]lichen [[Interesse]] von der denkbar bequemsten Seite bei. Der geistige [[Leser]] hat deshalb das denkbar stärkste [[Misstrauen]] gegen jene Erzähler, die sich in exotischen Milieus herumtreiben.“ – ''Heine und die Folgen'' *„[[Psychoanalyse]] ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält. “ – ''Nachts (Zeit); in: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen, Reclam Verlag, Stuttgart 1978, S. 227'' == Zitate mit Bezug auf Karl Kraus == *„KARL KRAUS. Nichts trostloser als seine Adepten, nichts gottverlassener als seine Gegner. Kein Name, der geziemender durch Schweigen geehrt würde. In einer uralten Rüstung, ingrimmig grinsend, ein chinesisches Idol, in beiden Händen die gezückten Schwerter schwingend, tanzt er den Kriegstanz vor dem Grabgewölbe der deutschen Sprache.“ – ''[[Walter Benjamin]], [[s:Einbahnstraße|Einbahnstraße]], KRIEGERDENKMAL, Rowohlt, Berlin 1928, [[s:Seite:Walter Benjamin Einbahnstrasse.pdf/48|S.&nbsp;50]]'' == Weblinks == * http://www.aac.ac.at/fackel (hier kann man seit Anfang 2007 alle 415 Ausgaben mit mehr als 22.500 Seiten abrufen; inkl. Volltextsuche) {{wikisource|Karl Kraus}} {{Commons|Category:Karl Kraus|Karl Kraus}} [[Kategorie:QS]] [[Kategorie:Person|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Mann|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Österreicher|Kraus, Karl]] [[Kategorie:Schriftsteller|Kraus, Karl]] [[Kategorie:1874|G Kraus, Karl]] [[Kategorie:1936|T Kraus, Karl]] [[Kategorie:Copyright|!1936]] h231pn4d5shgnjvwbrumytehsko8xqb