Kloster Einsiedeln

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Chloschter Einsiedle am Karfriitig 2005
Chloschter Einsiedle am Karfriitig 2005
Chloschter Einsiedle
Chloschter Einsiedle
Kapelle vo dr Schwarze Madonna um 1900
Kapelle vo dr Schwarze Madonna um 1900

S Chloschter Einsiedle isch e Benediktinerabtei i dr Gmeind Einsiedle im Kanton Schwyz i dr Schwiiz. S Chloschter isch e bedüütendi Schtation a em Jakobsweg und selber Ziil vo zahlriiche Pilger. Di Schwarzi Madonna vo Einsiedle i dr Gnadekapelle isch au hüt no Aaziehigspunkt für Pilger und Tourischte.

Inhaltsverzeichnis

[ändere] Gschicht

Im Jahr 835 hät sich dr Benediktiner Meinrad vo dr Insle Riichenau als Einsiedler a dee Ort zrugg zoge. Ihm sind anderi Einsiedler gfolgt. 934 sind d Einsiedler dur de Eberhard, en vornehme Priischter us Schtrassburg, zumene Benediktinerchloschter zämegfasst worde. D Gründig vom Schtift isch 947 dur de Otto I. beschtätiget worde und isch mit ere übliche Schenkig vo Land iiher gange. S Schtift hät usserdem di freii Abtwahl und Immunität überchoo.

Nach em erschte Chloschterbrand vo 1029 isch vo 1031–1039 e dreischiffigi Basilika mit ere Krypta errichtet worde, wo d Grundform für de schpäteri Barockbau vorgee hät. E zweiti Basilika (Unders Münschter) isch 1230 über em ummuurte Hof errichtet worde. Nach eme Brand im Jahr 1465 isch das undere Münschter iigwölbt worde. 1509 und 1577 isch d Chile erneut in Flamme gschtande.

De Huldrych Zwingli isch vo 1516 bis 1518 als Lüütpriischter im Chloschter beschäftiget gsii. Dr letschti Mönch hät 1525 s Chloschter verlaa, am 20. Juli 1526 hät dr Abt vom Schtifts müesse zruggträte – s Chloschter Einsiedle isch uusgschtorbe gsii. D Schwyzer händ dänn en neue Abt beruefe, de Ludwig II. Blarer vo Wartesee, wo aber erscht 1533 vo Rom als rechtmässig anerchännt worde isch. Er hät di erschte Bürgerliche is Chloschter uufgnaah und häts eso widerbeläbt.

Dr Chor und d Biichtchile sind 1674–1648 under dr Leitig vom Architekt Hans Jörg Kuen entschtande. S barocke Chloschter isch vo 1674 bis 1735 als vollschtändige Neubau i drei Etappe nach de Plän vom Caspar Moosbrugger entschtande. Under em Abt Nikolaus Imfeld isch d Chile no am 3. Mai 1735 gweiht worde.

Wo d Franzose im Mai 1798 Einsiedle erreicht händ, sind alli Bewohner vom Chloschter gflohe. D Gnadekapelle isch vo de Besatzer zerschtört worde, s Gnadebild aber hät dur d Mönch chönne grettet werde. Am 17. September vom gliiche Jahr wird s leer Schtift zum Schtaatseigetum erchlärt. Dur di so genannti Mediationsakte händ am 19. Februar 1803 di Geischtliche s Chloschter wider zrugg überchoo.

[ändere] Wallfahrt

Sit em 14. Jahrhundert händ belegbar[1] Mariewallfahrte uf Einsiedle schtattgfunde. Während em Schpaatmittelalter sind d Pilger sogar us Norddüütschland und de Niederlande choo. En Rückgang vo de Pilgerschtröm häts Chloschter nur zur Ziit vo dr Reformation erläbt, i dr 2. Hälfte vom 16. Jahrhundert isch Einsiedle aber erneut zum religiöse Mittelpunkt vo de Schwiizer Katholike worde.

[ändere] Einsiedler Muttergottes

Di Schwarzi Madonna vo Einsiedle isch es schpaatgotisches Gnadebild us dr Mitti vom 15. Jahrhundert. Si hät s urschprünglich romanische Gnadebild ersetzt, wo bim Brand vo 1465 zerschtört worde isch. Di schwarzi Huutfarb resultiert us em Ruess vo de Cherze und Lampe, wo vor dr Figur brännt händ. Wo sie 1803 in Öschterriich reschtauriert worde isch, hät dr Künschtler di urschprünglichi Farb frei gleit und hät si wider fleischfarbig bemalt. Die Änderig isch i dr Bevölkerig uf Unmuet gschtoosse und so isch d Madonna schwarz übermalt worde.

Am Aafgang vom 17. Jahrhundert hät d Schtatue es schpanisches Gwand in Gloggeform überchoo. Es wird no hüt entschprechend em Chilejahr gwächslet.

[ändere] Engelweihlegende

Am 14. September 948 söll de Chrischtus in Begleitig vo Heilige und Engel d Kapelle gweiht haa. Die Legende hät de Chern vo dr iisetzende Wallfahrt bildet. Di meischte Pilger händ Einsiedle zum Fescht vo dr Engelweihe bsuecht. Isch dr 14. September uf en Sunntig gfalle, dänn isch e 14tägigi Grossi Engelweihe gfiiret worde. Im Jahr 1466 sind öppe 150'000 Pilgerzeiche verchauft worde.

[ändere] Gebäude

Im Chloschter wird under anderem au Wii kelteret und Pferdezucht betribe. Dezue betriibt s Chloschter Einsiedle e Theologischi Fakultät und es Gymnasium (Schtiftsschuel Einsiedle), wo us dr ehemalige Chloschterschuel hervor gange isch.

[ändere] Marschtall

Dr 1765 erbauti barocki Marschtall vom Chloschter beherbergt s ältischte no exischtierende Gschtüt vo Europa, wo siini Aafäng im 15. Jahrhundert ghaa hät. Di züchtete Pferd, d Cavalli della Madonna, ghöred zu de Warmblüeter. Dr erschti handschriftlichi Hiiwiis uf di Pferdezucht findet sich i dr Rechtsverleihig vom 24. Februar 1064 dur de König Heinrich IV..

[ändere] Schtiftsbibliothek

D Schtiftsbibliothek vom Chloschter isch riich a alte Büecher: Si umfasst öppe 230'000 druckti Büecher, 1230 Handschrifte und 1040 Bänd vo Inkunable und Früehdruck. Jährlich chömed 500 bis 800 Büecher dezue.

Gründet isch de Bibliothek im Jahr 934 worde. S Chloschter hät Endi vom 10. Jahrhundert e eigeni Schriibschuel beherbergt; hüt sind no 64 Handschrifte us dere Ziit erhalte. E eigeni Druckerei hät s Chloschter 1664 überchoo, wo bis 1798 über tuusig Titel verleit worde sind. Di Beschtänd vo dr Bibkiothek sind lang i de Chäller vom Chloschter uufbewahrt worde, so händs di zahlriiche Bränd vom Chloschter unbeschadet überschtande. Erscht 1602 isch dur de Abt Augusting I. Hofmann en eigene Bibliotheksbau errichtet worde. Dr prächtigi Grossi Barocksaal isch zwüsched 1738 und 1740 entschtande.

[ändere] Umgebig

[ändere] Chloschterplatz

Im 14. Jahrhundert isch es Bebauigsverbot für de Bereich direkt vor em Chloschter erlaa worde, wo s Übergriife vo Dorfbränd hett verhindere sölle. Erscht 17451747 isch nach Plän vom Mailänder Paul Bianchi under Uufsicht vom Bregenzer Baumeischter Johannes Rueff dr Chloschterplatz i dr hütige Form entschtande. D Schtandbilder vom Otto em Grosse und Heinrich II. säumed de Stägeuufgang. Im Zentrum vom Platz befindet sich dr Liebfrauebrunne us em Jahr 1747 mit ere vergoldete Mariefigur. Beidsiits vom Platz schlüüssed sich halbchreisförmigi Arkade mit Devotionalieläde aa. Dehinder erhebt sich di mächtigi barocki Chloschterfront mit de beide 60 m hohe Türm i ihrer Mitti, umrahmt vo dreigschossige Konventflügel.

Frauebrunne 2006 (baut 1747)
Frauebrunne 2006 (baut 1747)
Frauebrunne um 1900
Frauebrunne um 1900


[ändere] Chloschterliegeschafte

Zum Chloster Einsiedle ghöred näbe wiitere Ländereie siit 1130 s Chloschter Fahr und sit 965 d Insle Ufnau im Zürisee. Früeher isch au dr Gottschalkeberg im Bsitz vom Chloschter gsii. S Chloschter Einsiedle isch dr gröschti privati Grossgrundbsitzer i dr Schwiiz. Es bsitzt rund 2'140 Hektare Land in fünf Kantone vo dr Schwiiz (Schwyz, Aargau, Züri, Thurgau und St. Galle) und in Öschterriich (Vorarlberg, St. Gerold).

[ändere] Äbt

  • 1905–1923: Tommaso d'Aquino Bossart, OSB
  • 1923–1947: Ignazio Giuseppe Tommaso Staub, OSB
  • 1947–1959: Benno Walter Gut, OSB
  • 1959–1969: Rainmund (Franz Julius) Tschudy
  • 1969–2001: Georg (Karl Maria) Holzherr, OSB
  • 2001–heute: Martin (Stefan) Werlen, OSB

[ändere] Dokument

  • Gsichter vo dr Schwiiz vom Thomas Koerfer, Dokumentarfilm zur 700-Jahr-Jubiläumsfiir vo dr Eidgenosseschaft. Episode: Pater Christoph

[ändere] Quelle

  1. „1311 wird berichtet, «dass die Landleut von Schwyz kamen gen Einsiedeln mit dem Kreuze».“ In: Die Schwarze Muttergottes von Einsiedeln. S. 11, 2005

[ändere] Lueg au

  • Meister E. S.

[ändere] Weblinks

Wytere multimediale Inhalte bi de Commons: „Kloster Einsiedeln“.


Der Artikel basiert uf ´ra freie Ibersetzung vum Artikel „Kloster Einsiedeln“ us dr dytsche Wikipedia.

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